Segeln Bodensee 2002
So. 16.06.2002
Zu diesem Segeltörn bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Bei der Hochberger Feuerwehr giengen immer ein paar Kameraden zum Segeln an den Bodensee. Da der Kapitän ausgefallen war, und Robi wußte, dass ich das Bodenseepatent habe, fragte er einfach mich, ob ich nicht Lust hätte mitzusegeln. Und ich hatte Lust. Markus, Robi und Wolfgang holen mich um 14:30 ab. Der Passat von Markus wird so richtig voll geladen. Aber in der Dachbox findet alles Platz. Die Fahrt ist problemlos ohne Stau. Wir sind schon um 16:30 an, leider ist das Boot noch nicht fertig. Kurz vor 18:00 können wir den Kahn dann übernehmen. In einer Stunde ist alles eingeräumt und wir ziehen los ins Städtle. Im Spittalkeller essen wir gut zu Abend. Auf dem Heimweg noch schnell ein Eis in der Tüte. Dann prüfen wir die Temperatur unseres Biers, deshalb müssen wir nochmals über die Straße für unseren Absacker. Mit unseren Bootsnachbarn trinken wir noch einen schnellen Kurzen. Dann ab in die Kojen.
Mo. 17.06.2002
Wecken 7:00, Roby hat Brötchenholdienst. Aber mit dem Cityroller macht ihm das auch noch Spaß. Wolfgang ist in der Kombüse und bereitet das Frühstück vor. Bei herrlichem Sonnenschein Frühstücken wir an Deck. Ein bisschen Unterhaltung am Morgen bieten unsere Bootsnachbarn, sie üben den fröhlichen Sport „Handytauchen“ aus. Sie finden ihr gewassertes Handy dann auch mit dem zweiten Tauchgang. Der Wind geht leider gegen Null und so fahren wir mit Dieselwind in die Mainaubucht zum Baden. Wind ist null. Wir gehen alle Baden, wenn man erst mal drin ist macht es echt Spaß. Nach intensivem Bad gibt es noch ein Vesper. Dann geht es zum Segeln. In der Zwischenzeit ist eine leichte Brise aufgekommen und wir segeln nach Konstanz. Abendessen gibt es direkt an der Pier am Hafen. Dann noch einen kleinen Abendspaziergang durch Städtle, natürlich alles in kurzen Hosen. Ein Eis in der Tüte passt auch noch rein.
Di. 18.06.2002
Heute ist etwas später wecken. Frühstück gibt es um 9:00. Wolfgang ist seit einer Stunde unterwegs zum Bäcker suchen. Mal hören, was er alles erzählen kann. War natürlich gar kein Problem, am Cafe an der Ecke ist auch eine Bäckerei dabei. Ist doch ein Vorteil, wenn man lesen kann. Dann geht es wieder auf große Fahrt, diesmal mit unserer Firmenflagge. Da wir im besitzübertragenden Gewerbe tätig sind ist die Totenkopfflagge natürlich richtig gewählt. Wir haben gleich eine leichte Brise, so dass wir gleich vor dem Hafen die Segel setzen. Bis zum Mittag lässt der Wind leider immer mehr nach, so dass wir erst mal eine kleine Badepause einlegen. Mitten im See ist das Wasser tatsächlich noch wärmer als in der Mainaubucht. Macht richtig Spaß die Baderei. Danach machen wir noch kurz Mittag und dann machen wir uns mit Dieselwind auf den Weg nach Langenargen. Wir gönnen uns den Luxus rückwärts einzuparken, so ein richtiger Opaliegeplatz. Nach einem kurzen Erfrischungsbad im See noch eine schnelle Dusche gehen wir zum Essen. In der Zwischenzeit treffen auch unsere Bootsnachbarn ein, die kleben uns wie Pech an den Beinen. Nach einem Warteschleifebier bekommen wir dann auch noch einen Sitzplatz im Freien. Die Pizzeria heißt Schuppen 13und unser Zeug war echt lecker. Und da heute der heißeste Tag, der jemals in einem Juni gemessen wurde ist, läuft das Merkatz Weizen hervorragend. Nach einem Absacker geht es dann in die Kojen.
Mi. 19.06.2002
Heute starten wir erst mal ganz langsam. Ich geh Brötchen holen mit dem Cityroller. Aber auf dem Schotterstück mach ich erst mal Stuntversuche und hau mir den Fuß ordentlich an. Der Bäcker ist einen guten Kilometer weg, hat aber eine schöne Auswahl. Sieht so aus, als ob wir so um 11:30 auslaufen werden. Heute ist es leicht bewölkt, aber immer noch so um die 30°. Im Hafen geht es richtig hektisch zu. Bei der Ausfahrt aus unserer Boxengasse kommen aus allen drei Einmündungen je ein Boot und eines läuft noch dazu ein. Das ist richtig hektisch aber für uns erfahrene Skipper natürlich kein Problem. Auf dem See erwartet uns eine leichte Brise, so dass wir eine Vmax von 5,3 Knoten erreichen, bisheriges Maximum. Wir können schön mit halbem Wind den See entlang schippern. Eine kleine Schleife in Richtung Lindau gönnen wir uns noch, bevor wir vor den Seezeichen der Fussacher Bucht Anker werfen zum Baden. Im Hintergrund sehen wir den Himmel immer dunkler werden und so beeilen wir uns in den Hafen nach Fussach zu kommen. Die Sturmwarnung blinkt auch schon mit 90 Blitzen pro Minute, d.h. Winde mit 35 oder mehr Knoten werden erwartet. Wir legen kurz an der Tankstelle an um vom Hafenmeister einen Platz zugewiesen zu bekommen. Gleich gegenüber ist dann ein schöner Liegeplatz. Allerdings ist der Weg zu den sanitären Anlagen ziemlich lang. Ach ja, in der Zwischenzeit regnet es heftig mit kleinen Hageleinlagen dazwischen. Heute Abend wollen wir zum Fisch essen gehen. Roby und Wolfgang kennen ein gutes Lokal. Wir können im Fischerstüberl schon wieder draussen sitzen, der Regen ist vorbei. Aber nur weil wir unsere Gummistiefel angezogen haben. Wir essen alle Zander vom Grill. Schmeckt lecker, kostet aber mit zwei Weizen und einem kleinen Salat die Kleinigkeit von 28,- EUR.
Do. 20.06.2002
Wir gehen heute morgen alle noch Duschen, weil wir die Duschmarken schon gestern beschafft haben. Auch die Brötchen sind schon beim Hafenmeister bestellt. Um 10:00 legen wir ab, leider ist gar kein Wind. Also geht es unter Maschine in Richtung Meersburg. Dann finden wir eine leichte Brise, die reicht für 3,5 Knoten. Als diese uns wieder verlässt, gehen wir Baden mitten im See. Nach dem Baden gibt es ein Handvesper und wir nutzen wieder den Dieselwind. Am schweizer Ufer wird es recht dunkel und der Wetterbericht im Radio erzählt von einer Gewitterfront, die sich von Frankreich aus nähert. Kurz darauf gehen auch schon die Sturmwarnungen an und wir bekommen ab und zu einen Regentropfen zu spüren. Deshalb fahren wir Richtung Ufer und suchen uns im Yachthafen Schloss Kirchberg bei Hagnau einen Anlegeplatz. Interesante Hafeneinfahrt, man fährt genau auf eine Betonmauer zu in 15 m Abstand zur Hafeneinfahrt. Gastplätze sind leider Kopfsteg, aber für eine Nacht ist das nicht so schlimm, außerdem ist der Hafen sehr gut geschützt. Später bessert sich das Wetter wieder, es bleibt dann doch regenfrei. Wir lümmeln noch ein bisschen auf dem Boot herum, bevor wir nach Hagnau zum Essen loslaufen. Der Weg geht 1,5 km dem See entlang über zwei Campinglätze. Wir einen Platz im Rebstöckle, wo wir alle das Töpfle essen, mit extra Soße, weil wir Schwaben sind. Der Rückweg ist dann interessanter, direkt m Ufer ohne Licht, auf dem Boot liegen mindestens vier Taschenlampen, aber man muss ja Batterien sparen. Zurück an Bord gibt es noch Weizen oder Containerschorle, oder Wein. Wir sitzen noch bis nach 1:00 zusammen, dann wird es aber Zeit zum in die Koje kriechen.
Fr. 21.06.2002
Wir stehen zeitig auf, denn wir müssen pünktlich um 16:00 das Boot abgeben. Wir gehen noch alle Duschen, wir wollen ja einen guten Eindruck machen, wenn wir Heim kommen. Da heute mal gar kein Wind ist tuckern wir unter Diesel in Richtung Überlingen. Wir legen im Yachthafen an, um das Virtelfinalspiel Deutschland – USA anzuschauen. Leider ist erstens kein Fernseher im Hafenlokal und zweitens kein Liegeplatz in unserer Breite frei. So müssen wir zuerst das Boot an den Steg umparken und zweitens in die Innenstadt laufen. Aber wir kommen noch rechtzeitig zum 1:0 für Deutschland. Danach müssen wir schnell das Boot zurückbringen, Abgabezeitpunk 16:00, was wir natürlich auch schaffen. Die Endreinigung kaufen wir uns, denn bei dem schwülen Wetter hat keiner Lust noch eine Stunde unter Deck zu schruppen. Nach der Abnahme gehen wir noch Pizza essen in die Innenstadt, in das Lokal, wo wir Fußball geschaut haben. Unser gemeinsames Geld eicht noch für ein Eis, somit ist die Abrechnung auch schon so gut wie erledigt. Danach fahren wir dann auf den schnellsten Weg heim. Wir schlafen alle beinahe ein im Auto. Fast ohne Stau geht es Heim. Kurz vor Böblingen stockt es dann kurz aber nur ca. 2 km. Ich habe das Glück, als erster abgeliefert zu werden.