Korsika 2024
Und wieder mal ist es so weit: Ich mache meine jährliche Motorradtour mit meiner Tochter.
Dieses mal habe ich mal Korsika ausgewählt.
Da ich (Martin) aus Winnenden (D) anfahre und Alexa aus Schladming (A) ist mein Standardhafen Genua leider nicht sehr gut geeignet, da dort die Fähre nach Korsika um 11:30 abfährt. Um das an einem Tag zu schaffen müsste man eine Nachtfahrt hinlegen und das ist mit dem Motorrad kein Vergnügen.
Somit gibt es nur eine Lösung, man benötigt eine Übernachtung. Und wenn man schon übernachtet, dann kann man auch noch gleich bis Livorno fahren, dann dauert die Überfahrt nur 4:30 und man benötigt keine Kabine.
Tag | von | . | nach | . | Bemerkung | km | |
1 | Mi. 04.09.24 | Schladming Winnenden | Bagnolo San Vito | Zwischenstop | 544 636 | ||
2 | Do. 05.09.24 | Bagnolo | Livorno Fähre Bastia | Hotel | 291 | ||
3 | Fr. 06.09.24 | Bastia | Cap Corse | Norden | 167 | ||
4 | Sa. 07.09.24 | Bastia | Ajaccio | Anfahrt FeWo | 335 | ||
5 | So. 08.09.24 | Ajaccio | Bonifacio | Süden | 282 | ||
6 | Mo. 09.09.24 | Ajaccio | Aleria | Osten | 261 | ||
7 | Di. 10.09.24 | Ajaccio | Badetag Plage du Liamone | Westen | 110 | ||
8 | Mi. 11.09.24 | Ajaccio | Bastia Fähre Livorno Prato | Fähre | 181 103 | ||
9 | Do. 12.09.24 | Prato | Neumarkt | Zwischenstop | 340 | ||
10 | Fr. 13.09.24 | Neumarkt | Schladming Winnenden | Heimat | 338 480 | ||
Tag 1 – 04.09.2024
Anfahrt zum Treffpunt Bagnolo San Vito
Wir starten beide so gegen 7:30, ich in Winnenden, Alexa in Schladming. Der Tag verspricht auf jeden Fall einigermaßen trocken zu sein, bei angenehmen 22 °C. Das Wetter macht auch die ganze Zeit mit, bis kurz vor dem Ziel, wo ich dann doch noch in die Regenhose steige. Alexa trifft es gleich, auch Sie benötigt den Regenkombi.
Wir treffen uns vor unserem Bed / Brakfast, da Alexa 10 min. vor mir angekommen ist und gerade einen Parkplatz fürs Motorrad sucht.
Netter weise meint unsere Vermieterin, dass wir die Motorräder in die Tiefgarage stellen können, das ist natürlich sehr angenehm, denn es gibt doch immer wieder den einen oder anderen Schauer.
Zum Abendessen haben wir ein kleines Vesper eingepackt, aber die Biervorräte sind eng. Um die Ecke gibt es eine Bar und eine Mitnahmepizza. Wenn wir Alles richtig verstanden haben, dann können wir uns eine Pizza holen und in der Bar essen. Da der Wirt uns nicht wegscheucht, haben wir wohl Alles richtig verstanden und wir genießen unser Feierabendbier.
Tag 2 – 05.09.2024
Anfahrt zum Fährhafen Livorno
Heute haben wir nur ein paar Autobahnkilometer vor uns.
Trotzdem ist um 7:00 Wecken, da wir um 13:30 im Fährhafen sollen. Die Fähre startet um 14:30 und mit Fahrzeug soll man eine Stunde vorher am Hafen sein.
Der Start verzögert sich etwas, das gerade ein Gewitter mit heftigem Regenfall über Bagnolo zieht. Aber 20 Minuten nach unserer geplanten Zeit starten wir ohne Regen.
Der Fährhafen von Livorno liegt im Industriegebiet und ist direkt von der Autobahn aus zu erreichen. Deshalb sind wir auch recht früh dran und gehen erst mal was trinken. Merke: Niemals zu früh zur Fähre, da steht man ohne Support in der Sonne, ohne Trinken usw.
Die Fähre startet auch pünktlich, sodass wir frohen Mutes sind am Abend noch auf Korsika zu baden.
Alles läuft nach Plan, bis die Fähre dann vor dem Hafen vor Bastia immer langsamer wird. Wir dümpeln geschlagene 2 Stunden vor dem Hafen, da unser Liegeplatz nicht frei ist.
Soweit zum Plan. Geplante Ankunft war 19:00 und so verschiebt sich das ganze bis 21:10. Zum Glück sind es nur 4 km zum Hotel, sodass wir noch problemlos einchecken können, aber wir müssen uns sputen, damit wir noch was zum Abendessen erwischen. Eine Pizza in der Nähe hat noch offen und wir können den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Tag 3 – 06.09.2024
Das Cap Corse, die nördlichste Spitze Korsikas, ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Motorradfahrer. Die schmale, etwa 40 Kilometer lange Halbinsel ragt wie ein Finger ins Mittelmeer und bietet eine beeindruckende Kulisse mit steilen Klippen, einsamen Buchten und malerischen Dörfern.
Die Küstenstraße windet sich entlang der Steilküste und bietet immer wieder spektakuläre Ausblicke auf das türkisfarbene Meer. Kleine, versteckte Buchten laden zum Baden.
Das Cap Corse blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Zahlreiche Genueser Türme zeugen von der strategischen Bedeutung der Halbinsel.
Tag 4 – 07.09.2024
Von Bastia nach Ajaccio, entlang der Nord – West Küste
Heute fahren wir vom Hotel in Bastia zu unserer Ferienwohnung nach Ajaccio.
Ajaccio, an der Westküste Korsikas, ist die Hauptstadt der Insel und gleichzeitig eine lebendige Hafenstadt. Sie ist vor allem bekannt als Geburtsort von Napoleon Bonaparte.
Schön ist es, dass die Stadt einen schönen Sandstrand hat.
Tag 5 – 08.09.2024
Heute schauen wir uns mal die Südspitze an.
Bonifacio, Hafenstadt Abfahrt der Fähren nach Sardinien.
Bonifacio liegt an der Südspitze Korsikas und ist durch seine Lage hoch auf den weißen Kreidefelsen einer schmalen Landzunge wohl die beeindruckendste Festungsstadt Korsikas. Die Häuser der Altstadt scheinen über dem Abgrund zu schweben, darunter hat das Meer tiefe Grotten in die Sandsteinküste gewaschen, die bei Bootsausflügen erkundet werden können. Nur 12 km breit ist hier die Meerenge von Bonifacio, die Korsika von Sardinien trennt. Hinter den Kreidefelsen befindet sich der tief eingeschnittene, gut geschützte Naturhafen von Bonifacio, der heute als Fischer- und Yachthafen genutzt wird. Auch die Fährschiffe von Sardinien legen hier an. Bonifacio wird aufgrund seiner spektakulären Lage vor allem in den Sommermonaten von sehr vielen Touristen besucht und ist für viele Reisende ein Höhepunkt ihres Urlaubs auf Korsika.
Tag 6 – 09.09.2024
Aleria – Die Ostküste
Die Fahrt nach Aleria ist sehr schön, durch das Gebirge inmitten von Korsika. Die Straßen sind abwechslungsreich, von sehr gut bis Schlaglochsammlung. Vor Allem die Piniennadeln sind mal wieder im Weg.
Dann hatten wir noch ein Hundeereignis. Man ist ja schon gewohnt, dass viele Tiere auf der Straße unterwegs sind.
Schweine, Schafe, Ziegen, Esel, Kühe und in den Ortschaften natürlich Hunde. Und da gibt es dann doch auch aggressive Biester darunter. Ein weißer Schäferhund liegt ganz friedlich am Straßenrand als ich vorbeifahre. Auf einmal springt er auf, rennt auf mich zu und zwickt mich in die Wade, aber die Daytona Stiefel sind natürlich viel zu gut um durchgebissen zu werden. Schlimmer ist es für Alexa, die hinter mir kommt und das Ganze gesehen hat.
Also mit Vollgas vorbei und Alles wird gut.
Aléria liegt an der Ostküste der Insel und ist bekannt für ihre archäologischen Stätten, die von der griechischen Gründung bis zur römischen Herrschaft zeugen.
Griechische Gründung: Im 6. Jahrhundert v. Chr. gründeten griechische Siedler aus Phokaia die Stadt Alalia. Sie hinterließen beeindruckende Spuren, die bis heute erforscht werden.
Römische Herrschaft: Später fiel Aléria unter römische Herrschaft und entwickelte sich zu einer wichtigen Stadt auf Korsika. Die Römer hinterließen zahlreiche Bauwerke, darunter ein Forum, Thermen und öffentliche Gebäude.
Mittelalter und Neuzeit: Nach dem Untergang des Römischen Reiches erlebte Aléria verschiedene Herrschaftswechsel und wurde schließlich von den Genuesen beherrscht.
Auf der Fahrt haben wir wieder viele Tiere auf der Straße gesehen. Die Strecke ist zum Teil sehr gut, neuer Asphalt in schönen geschwungenen Kurven, man sollte aber immer an die Viecher denken, die kennen sich mit den Verkehrsregeln nicht so gut aus.
Was manches mal auch nervt sind die vielen Piniennadeln auf der Straße. Wenn diese dicht liegen und sich darunter dann noch ein Zapfen findet oder das Zeug noch Nass ist, dann tut man besser langsam.
Tag 7 – 10.09.2024
Le Liamone und sein 4 km langer Strand an der Mündung des Flusses mit dem selben Namen bieten zugleich das Vergnügen von Meer und Fluss. Es ist ein immer noch wilder Strand, selbst wenn man dort mittlerweile zwei Strohhütten für Essen und Trinken findet. Die Badeszene wird hier in der Saison überwacht, weil die Strömung und Wellen häufig sehr stark sind.
Und wirklich, das mit den großen Wellen stimmt, aber man kann ja dann auch im Fluß Liamone baden, wenn der nicht gerade wegen Bakterien gesperrt ist. Also anstatt Baden gehen wir Essen. Aber am Abend gehen wir dann noch zu unserem Stand in Ajaccio.
Tag 8 – 11.09.2024
Ajaccio – Bastia – Fähre – Livorno – Prato
Jetzt geht es langsam wieder in Richtung Heimat.
Die Abfahrt der Fähre war ursprünglich auf 14:30. Ich habe aber eine SMS der Corsica Ferries erhalten, dass der Kahn erst um 16:00 startet. Das macht natürlich die Hinreise zur Fähre etwas entspannter und so ist die Wohnungsübergabe erst um 9:30, was problemlos abläuft.
Die Fahrt über die Insel ist noch mal richtig schön und wir machen auch mal noch eine schöne Pause und kaufen noch was zum Essen auf der Fähre ein.
Natürlich sind wir wieder mal zu früh an der Fähre, denn mit dem Motorrad kann man auch noch kurz vor Torschluß reinfahren. Man hat dann in der Regel die guten Plätze, nicht so versteckt hinter den anderen Fahrzeugen. Also verbringen wir noch etwas Zeit außerhalb der Hafens und reihen uns dann so kurz nach 16:00 in den Hafen ein. Aber auch das ist mal wieder viel zu früh, denn die Abfahrt verschiebt sich wieder um 2 Stunden. Die Fähre wird von hinten beladen und vor unsren Motorrädern stehen viele LKWs und einige Wohnmobile.
Da wir ja etwas Verpflegung dabei haben ist das Warten nicht ganz so schlimm. Nur müssen wir noch im Hotel anrufen, denn so wie es jetzt aussieht kommen wir in Prato erst so gegen 01:00 an und wir müssen wissen, dass uns noch jemand die Tür öffnet.
Wir erreichen den Hafen um 21:10, aber das Ausladen ist schwierig. Auf der Hinreise sind wir hinten in die Fähre reingefahren und vorne wieder raus, diesesmal hinten rein und – auch wieder hinten raus. Dummerweise steht da ein Wohnmobil genau im Weg, sodass die Lastwagen nicht rauskommen. Der dachte sicherlich, er steht hinten und kommt somit auch als Letzter raus, ist aber nicht so, der steht total im Weg. Die Motorräder stehn in 20 cm Abstrand neben den LKWs, das ist nichts mit durchquetzschen möglich, also warten. Wir verlassen dann die Fähre um 21:53 und fahren so schnell wie möglich auf die Autobahn in Richtung Prato. Kein Verkehr, die 120 km sind in einer Stunde erledigt und wir fahren ohne Gegenklaotten. Alles Gut!
Tag 9 – 12.09.2024
Wir richten uns nach dem Wetter, in den Alpen sind Schneefälle angesagt und im Rest der Welt Gewitter und Starkregen.
Aufgrund der Wetterlage fahren wir heute noch gemeinsam in Richtung Bozen, denn auf dieser Strecke sieht das Wetter noch einigermaßen gut aus.
Wir starten im Trockenen und fahren deshalb est mal einige Kilometer auf der Landstraße durch die Toskana.
Unterwegs suchen wir eine Einkehrmöglichkeit für eine kleine Erfrischung. Aber es wird immer später und dann sehe ich kurz nach 13:00 eine Gaststätte mit vielen Autos davor. Also Anker raus und absitzen.
Und das erweist sich als Glücksgriff, sehr freundliche Bedienung, sehr günstig, wirklich eine Empfehlung wert, wer in der Gegend ist.
Antica Trattoria Moretto
V. Frignanese, 2373, 41058 Vignola MO, Italien
https://www.trattoriamorettovignola.it/
Aber leider sieht es auf der Strecke eher trübe aus, sodass wir dann in Modena auf die Autobahn gehen und uns in unsere Gummis hüllen.
Damit fahren wir stur auf der Autobahn durch den Regen und kommen gegen 17:00 in Neumarkt / Bozen an.
Leider müssen unsere Zweiräder heute auf dem öffentlichen Parkplatz übernachten.
Schnell das Zimmer beziehen, duschen und ab in die Bar. Leider gibt es noch keinen Glühwein, aber ein Bier wärmt auch von innen.
Nach einem sehr guten Abendessen gönnen wir uns noch einen Longdrink als Absacker. Morgen wir es auf jeden Fall sehr feucht für uns Beide, der Wetterbericht sieht wirklich düster aus.
Hoffentlich kommen wir überhaupt über die Pässe. Schnee ist für Motorradfahrer eher hinderlich.
Tag 10 – Fr. 13.09.2024
Neumarkt – Winnenden / Schaldming
Regen und Schnee stören beim Motorradfahren. Und die Aussichten sind schlecht. Die Wettervorhersage meint, dass 20 km nach Bozen Regen und Schnee auf uns warten.
Also das schlechte Wetter hat schon Tradition bei unseren Ausfahrten. Es gab noch keine Ausfahrt von uns Zwei, wo wir nicht nass geworden sind. Meist gibt es Sinflutartigen Regen, spätestens auf der Rückfahrt.
Unsere Wege trennen sich nach dem Tanken in Bozen.
Ich fahre über den Reschenpass und Fernpass in Richtung Deutschland
Alexa fährt über Brixen, Lienz, Seeboden über die Autobahn in Richtung Flachau auf der Autobahn, obwohl dabei sowohl das Pickerl, als auch der Tauerntunnel zu bezahlen sind. Aber Obertauern mit 2400 m und Schnee geht nicht mit dem Zweirad.
Und es ist tatsächlich spannend. Der Reschenpass geht noch einigermaßen, Temperatur 3°C ohne Winterfutter in der Motorradjacke sind recht erfrischend. Deshalb gibt es auch in Reschen einen Glühwein!
Richtig interessant wird es auf dem Fernpass, da ist dann doch schon viel Schnee im Regen drin und ein Superstau.
Bei Alexa ist es sehr interessant, in Schladming ist auch Schneeregen, und auf der Autobahn liegen am Randstreifen schon 10 cm Schnee, aber wir kommen alle durch.