Um 7:00 war Wecken angesagt. In unserem Zweibettzimmer war MARKUS der Erste auf den Beinen, schaute aus dem Fenster und meinte." Wieder schlechtes Wetter". Was bedeutete, dass der Himmel blau war und die Sonne schon schien. Ab 8:00 konnten wir das Frühstück in einem Wintergarten auf der Mole einnehmen und blieben dort bis kurz nach 9:00 hängen.
So kam es, dass wir erst um 9:30 starten konnten. Heute hatten wir Glück, zwar herrschte Wind doch der blies in Richtung Süden, so dass wir ihn im Rücken hatten. Über Kuhle und Wiek ging's zur Wittower Fähre. Hier war die Straße wenig befahren und eben, der Wind kam wie schon gesagt von hinten und vor uns fuhr ein einsamer Traktor. Ebene Straße, Rückenwind und Training von über 1000 km, dazu noch Windschattenfahren, da müsste doch was zu machen sein. Tatsächlich, unsere Gruppe bewegte sich mit fast 40 km/h auf die Fähre zu, der Tracktor mit ca. 27 km/h. Er war also bald ein- und überholt. Der Fahrer staunte nicht schlecht, als er von einem Fahrrad überholt wurde. Nachdem das zweite Rad an ihm vorbei war, entschloss er sich zur Seite zu fahren und abzuwarten, bis der Spuk vorbei war, nein, bis wir vorbei waren.
Wie schon die Sache mit dem Tracktor zeigte, kamen wir schnell voran und so waren wir schon um 9:51 an der Fähre. Hier konnte auf der Fähre bezahlt werden, sodass wir nicht mit dem Kauf der Karten aufgehalten wurden. Weiter ging's über Schaprode und Trent bis Gingst, wo Frank eine längere Pause einlegte um seine Tacho ausgiebig zu fotografieren. Denn nun hatte auch er die 1000 km-Schallgrenze überschritten.
Nachdem im Baumarkt Fuchs Mineralöl zum schmieren unserer Ketten gekauft und dieses anschließend gleich angewendet worden war, ging's über Wiesen und Felder weiter bis Groß Kubitz.
Während einer kleine Rast unter einem Sonnenschutz, wurde zunächst kräftig nachgesalbt, sprich Sonnenschutzcreme aufgetragen und dann entschieden, dass wir bis Rambin weiter fahren und dort zu Mittag essen wollten. Nach kurzem Suchen fanden wir an der Hauptstraße ein Lokal, das man als gut befestigte Pommesbude bezechen könnte. Roby entschied sich für Hähnchen, Frank, MARKUS und Keule für Zigeunerschnitzel und markus und Benji (?) für Seelachs. Die Qualität war annehmbar aber nicht wirklich gut, doch stimmte das Preis-Leistungsverhältnis einigermaßen.
Über teilweise sandige Strecken ging's nach Altefähr, wo wir im Hafen einen Katamaran beobachteten, der wohl lieber ein einkieliges als ein zweikieliges Boot gewesen wäre. Ständig war einer der beiden Bootsrümpfe aus dem Wasser.
Die Weiterfahrt gestaltete sich etwas kompliziert, denn die Jungs konnten sich im Hafen nicht schnell genug losreisen und verloren den Anschluss zur Gruppe. Zu allem Überfluss machte auch noch der Akku ihres Handy schlapp, so dass sie gerade noch Frank einen Hinweis zukommen lassen konnten, wo sie zu finden seien, bevor per Handy nichts mehr lief. Frank, der schon gemerkt hatte, dass die Jungs fehlten, war zurückgeblieben und informierte die "Ausreißergruppe" um Keule, dass er, Frank, die Jungs suchen gehe. Nach wenigen Minuten waren die Buben gefunden und bald war die ganze Gruppe wieder vereint.
Nach einer Strecke auf Sandwegen, die auf unsere Bikes ähnliche Wirkung wie Tiefschnee im Winter hatten, es bestand erhöhte Rutsch- und Sturzgefahr, kamen wir in Gustrow gegen 16:30 an. Die Sonne brannte nun gnadenlos und markus jammerte über seine schmerzenden Ohren. Diese waren mit Pusteln überzogen, angeschwollen und knallrot. Unser Scout Roby steuerte zielstrebig den Reithof an um dort den Durst löschen zu können, während vor allem unser Jungs der Meinung waren, Roby würde zur Unterkunft fahren. So war es nicht verwunderlich, dass die Buba über unser Durstbier nicht wirklich froh waren, sie wären lieber im Hotel unter die Dusche gegangen und anschließend vor den Fernsehapparat gelegen. Leider machten sie den Fehler dies Roby zu sagen, was er nun wieder überhaupt nicht verstand. Es war eben ein "heißer" Tag. Und die Helden waren Müde! Alle!!!
Nach dem Auffüllen der Flüssigkeitsreserven hatten wir weitere 2 km bis zum Gutshof Kajhan zu fahren, wo wir um 17:25 eintrafen. Es erwartete uns eine "schöne" Überraschung. Die Wirtsleute hatten ihr Hotel überbucht und daher nicht wie versprochen ein Doppelzimmer und ein Vierbettzimmer für uns frei, sondern lediglich das Vierbettzimmer. Auf die dort vorhanden Bettcouch wollte man für die "Kinder" ein Notbett einrichten. Wir stimmten dem unter er Voraussetzung zu, dass uns für das nichtvorhanden Zimmer ersatzweise 6 Abendessen kostenfrei serviert werden.
Nachdem wir markus' Ohren gekühlt und mit Bepathen-Wundersalbe behandelt hatten, nahmen wir in der Lobby das Abendessen ein. Es gab Buletten (schwäbisch: Floischkiachle) mit Bratkartoffeln und gemischtem Salat. Dazu tranken wir das eine oder anders Pilschen und da wir auf freiem Feld waren, blieben wir nach dem Essen gleich zum Feierabendbier sitzen und tranken noch weitere ...chen. Insgesamt 18 zu viert! Also, viel, aber nicht schlimm!!! "Licht aus", war übrigens um 22:00 kurz vor Ende der Sendung, die unsere Buben anschauten. Fernsehen war zum "Roten Tuch" geworden. Schlaft gut und beruhigt Euch wieder, morgen ist ein neuer Tag.
Übrigens schon der letzte Tag auf dem Rad, die Ferien sind schon so gut wie vorbei.
Tagesstatistik: | Tagesstrecke | 72 km | Gesamtstrecke | 1335 km | ||
zurück... | Geschw. Ø | 16,8 km/h | Temp. min. | 18 °C | Steigung Ø | 4 % |
von Gustow nach Sellin | Höhe ges. | 111 m | Temp. max. | 22 °C | Steigung max. | 9 % |