Um 7:15 war Wecken angesagt, da wir erst ab 8:00 Frühstück erhalten konnten, den der Wirt kam von zuhause und brachte Brötchen mit. Die Sonne schien schon und es war auch schon angenehm warm (15°C). Nachdem wir mit den anderen Gästen den Kampf um die Duschen gewonnen hatten, konnten wir uns um 8:15 das Frühstück schmecken lassen. Es war fast wie das Abendessen, nur dass wir jetzt noch Kaffe, Butter, Marmelade und zwei Scheiben Hefezopf statt Gurken und Tomaten als Beilagen bekamen.
Um 8:50 konnten wir uns dann endlich von diesem gastlichen Ort losreißen, der jetzt in der Morgensonne und ohne Mücken (Schnaken) gar nicht mehr so ungastlich wirkte wie noch am Vorabend. Vielleicht hatte uns am vergangenen Abend auch zusätzlich verärgert, dass wir durch ein Fenster im Vorratsraum mehrere Kasten Radeberger Pils erspäht hatten, obwohl doch kein Bier auf Mückenbusch zu finden sei, und wir gezwungen waren das Aldibier aus der Plastikflasche zu trinken, das wir in Frankfurt erstanden hatten.
Über Küstrin, Kiertz, Bleyen, Kienitz, Groß Neuendorf führte uns unser Weg bis nach Neuglietzen immer an der Oder entlang. Gegen 11:30 trafen wir in Neuglietzen ein und hatten eine "schwere" Entscheidung zu treffen. Nämlich weiterfahren und in den nächsten vielleicht 2 Stunden nichts zu essen zu bekommen, da wir buchstäblich die Orte alle links liegen lassen würden oder hier zu bleiben und etwa früher als üblich zu Mittag zu essen. Unsere hungrigen Mägen entschieden, dass wir im "Landfrauenkaffe" in Neuglietzen speisen sollten.
Um 13:00 setzten wir unseren Weg immer noch auf dem Oderdamm fort. Aus den Auen hörten wir lautes Quaken und bald sahen wir auch den ersten Storch.
Wir kamen trotz der vielen Sehenswürdigkeiten und trotz des Gegenwindes schnell voran, da wir im Windschattenfahren nun gut trainiert waren. Daher ist auch nicht all zu viel über die nächsten Orte zu berichten. Wir passierten Hohensaaten, Lunow und Stolpe und stellten dabei fest, dass wir sehr viel früher als errechnet in Schwedt eintreffen würden. So viel uns die Entscheidung nicht schwer als wir an jener Brücke (links) den Hinweis auf das gerade stattfindenden 650 Jahr-Fest der Gemeinde Stützkow lasen. Wir fuhren über die Brücke, direkt auf den Festplatz, wo wir im Schatten einen tollen Platz fanden. Die Würste waren lecker und das Bier kostete 1 € pro Krug. So kam's, dass wir für einig (insges. 12) Bier sitzen blieben, uns mit den Einheimischen unterhielten und die historischen Kostüme bewunderten, mit denen sie auf dem Fest herumspazierten. Doch half alles nichts, wir mussten aufbrechen, um rechtzeitig gegen 18:00 in Schwedt zu sein.
Trotz der 3 Bier pro "Großem" lief die Fahrt auf den letzten 10 km recht gut. Wir folgten weiter dem Lauf der Oder und fanden ohne Probleme unsere Unterkunft in der Fußgängerzone von Schwedt. Welch einen Kontrast bot uns die Pension Grothe im Gegensatz zu "Mückenbusch". Gutes und vor allem warmes Essen, unter anderem auch die erste Soljanka, saubere Betten und trockene Handtücher. Dazu kam noch die Gelegenheit zu einem Feierabendbier und das, obwohl wir dieses ja schon zu uns genommen hatten. Es war wirklich das reiste Paradies. Da wir zwei Dreibettzimmer hatten, überredeten die Buba MARKUS, dass er bei ihnen das "Kindermädchen" macht und bei ihnen im Zimmer schlafe. Sie wollten auf keinen Fall einen ihrer Väter mit im Zimmer haben.
Tagesstatistik: | Tagesstrecke | 112 km | Gesamtstrecke | 903 km | ||
zurück... | Geschw. Ø | 20 km/h | Temp. min. | 15 °C | Steigung Ø | 5 % |
von Schwedt nach Bellin | Höhe ges. | 50 m | Temp. max. | 24 °C | Steigung max. | 8 % |