Motorradabenteuer 1998


Mittwoch 24.06.1998 07:30
Km Stand 38336

Wir sind beide recht verstochen, heute waren wohl ein paar Schnaken mit im Zelt. Übrigens ist heute das Zelt das erste mal seit langem nicht voller Kondenswasser. Mein Hinterteil tut immer noch ordentlich weh. Das lange Sitzen auf dem schmalen Sattel meiner Enduro ist nicht so bekömmlich, besonders am Steißbein tut es im Sitzen weh. Es hat jetzt so um die 18° und Hochnebel, aber die Sicht ist noch ganz gut. Wir sind jetzt auf dem Weg in die Sierra de Estrella und die Straße gehört uns.

Sierra Estrella
Im Hinterland von Portugal gibt es herrliche Landschaften

Kleine Ortschaft
Kleine Ortschaften liegen an der Straße. In den kleinen, im Hinterland gelegenen Ortschaften ist nicht viel los, die Jüngeren Leute wandern alle in die Großstädte ab.

Stausee
Stausee auf der Sierra Estrella

Die Strecken zwischen den Ortschaften werden immer größer und der Verkehr beschränkt sich auf einzelne Autos. Der höchste Punkt den wir erfahren ist 1991 m hoch. Dort ist ein aufgelassener NATO Stützpunkt mit Radaranlage zu sehen, heute wird dort allerdings nur noch Schafskäse und Schaffelle verkauft. Bei der Fahrt ins Tal kehren wir in einem Luxushotel ein zum Mittagessen. Es gibt Suppe und dünnes, gebratenes Fleisch. Allerdings sieht der Laden besser aus, als die Küche ist. Aber trotzdem nicht schlecht, so die Klasse gutbürgerlich. Auch der Preis ist in Ordnung. Der Vormittag verläuft weiterhin glatt. Aber um die Mittagszeit herum wird Robys Africa Twin in Guardia entjungfert. Auf einem Sandfleck rutscht das Vorderrad weg und Roby liegt neben seiner Maschine. Zum Glück ist nichts weiteres passiert. Roby ist wohlauf, die Kleidung an allen Stellen dicht und nur ein paar Kratzer an der African und an den Koffern. Das ging nochmals glimpflich aus. Danach fahren wir dann weiter. Da ganze ist nur passiert, weil die Beschilderung wieder mal miserabel ist. Wir fahren aber gleich weiter. Es geht auch zügig weiter voran und wir finden um kurz nach 18:00 einen Campingplatz.

Campingplatz

Der Platzt gehört uns, denn nur ein Wohnwagen ist noch hier. Der Campingplatzladen wird extra für uns aufgemacht, damit wir unser wohlverdientes Feierabendbier kaufen können.Campingplatz Rechnung Wir sind froh, daß wir auf dem Heimweg sind, die ganze Sache ist doch recht anstrengend und in letzter Zeit hatten wir nicht so viel Glück. Der aktuelle Kilometerstand beträgt jetzt 38639, also waren es heute nur rund 300 Kilometer, aber diese alle auf kleinsten Nebenstraßen, teilweise nicht geteert. Die Straßen und die Landschaft sind hier recht schön, nur die anderen Verkehrsteilnehmer sind recht unangenehm. Motorräder werden prinzipiell überholt, anscheinend ist man hier nicht gewohnt, daß ein Zweirad schneller als 50 km/h läuft. Vom Straßenbelag her, empfiehlt es sich hier eine Enduro zu benutzen, man kann den Federweg schon ausnützen. Aber wie schon gesagt, Portugal ist kein Motorradfahrerland. Das Wetter sieht schon wieder leicht unfreundlich aus, es hängen wieder mal viele Wolken am Himmel. Wird schon halten, wettermäßig können wir uns die letzten Tage nicht beklagen. Nach einem kleinen technischen Dienst an den Mopeds ziehen wir uns ins Zelt zurück. Wir sind recht müde, aber das schlafen wird uns nicht einfach gemacht. Die nächste Lampe geht immer wieder an uns aus, so daß es einem vorkommt als wäre es ein Blinklicht, aber das geht ja noch. Dummerweise ist anscheinend auch noch Manöver und auf dem Feldweg, direkt neben unserem Zelt, fahren in der Nacht so ca. 50 schwere LKW' s entlang. Da ist das "Donnern" im Hintergrund gar nicht mehr so schlimm.

Der nächste Tag


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