Donnerstag 25.06.1998 07:30
Km Stand 38336
Wir sind etwas später aufgestanden als geplant, was aber nach dieser
Nacht verständlich ist, erst so um 5:00 hörte der Lärm auf. Es
ist recht kühl und das Zelt ist voller Kondenswasser. Zum Glück haben
wir bereits am Abend bezahlt und können nach dem Packen sofort losfahren.
Unserer schon legendäres Colafrühstück mit Keksen hilft uns auf
die Beine. Aber was noch viel hilfreicher ist, heute werden wir Portugal
verlassen. Schon um 10:00 gehen wir in ein Kaffee und gönnen uns erst mal
einen Espresso, eine Cola und ein paar kleine Teilchen, die noch warm sind. Es schmeckt echt lecker, so daß
wir gleich noch ein paar holen. Auch ein warmes Mittagessen gönnen wir uns
noch. So langsam stimmt wenigstens der Ernährungsparameter wieder. Wir
kommen zügig voran und freuen uns riesig, als wir das Grenzhäuschen
sehen. Das letzte Stück in Portugal war nicht mal so übel, denn wir
sind nur noch auf größeren Straßen gefahren, wenn man
zügig fährt (immer schneller als die Autos) geht das ganz gut. In
Spanien dann haben wir ganz neu gebaute Straßen unter den Rädern.
Die EU - Subventionsschilder sind fast so groß wie die Straßen
breit sind. Natürlich sind diese Straßen noch nicht in unserer
Landkarte verzeichnet, aber da man den Straßenverlauf bis zum Horizont
verfolgen kann finden wir den Weg problemlos ohne Schilder. Unser Ziel ist
heute Valencia de Don Juan, ja, genau der Don Juan mit den vielen Frauen. Seine
Burg ist aber nur noch in Resten erhalten. Dafür gibt es an dem Fluß
unheimlich viele Störche, daher wahrscheinlich seine unheimliche Wirkung
auf die Frauen.
Wir verlassen Portugal. Zusammenfassend können wir nur sagen, daß
Portugal nicht viel für Motorradfahrer zu bieten hat. Die Sierra Estrella
ist landschaftlich aber sehr schön.
Das ist mal eine andere Auto Schlange. In Zukunft werden wir immer genau
prüfen, ob unser Zelt richtig zu ist.
In Spanien sind die Straßen wieder hervorragend in Schuß, dank der
EU
Nach dem Aufbauen des Zeltes wollen wir noch was essen, aber am Campingplatz
ist nur eine Bar mit Getränkeverkauf. Wenigstens ein Feierabendbier gibt
es dann. Mit der Begleitung einer Böllermaschine, in den nahen Weinbergen,
besser gesagt Weinfeldern, trinken wir unser Feierabendbier. Der Campingplatz
ist recht leer. Wir entschließen uns, die drei Kilometer zum Ort zu
laufen. Zuerst dachten wir, daß wir der Straße entlang laufen
müssen, haben dann aber doch noch einen Feldweg gefunden, der zum Ort
führt. Leider finden wir in der ganzen Ortschaft kein Lokal, was so
aussieht, daß man rein gegen will. Nach einem kurzen Trink ziehen wir mit
leerem Magen wieder zurück. Auch der Geldautomat ist nur schwer zu finden.
Bisher hatten wir noch nie Probleme einen zu finden, aber hier gibt es
anscheinen im ganzen Ort nur einen. Wir müssen das wissen, denn wir sind
den ganzen Ort mindestens zwei mal abgelaufen. Also gehen wir wieder mal mit
leerem Magen ins Bett, aber wir sind das ja schon gewohnt. Die
Böllermaschine hat in der Zwischenzeit aufgehört, was und gar nicht
stört.
Es ist jetzt 22:50 und wir ziehen uns zurück, da wir morgen um 7:30 aufstehen werden.
Motorradabenteuer 1998