Sonntag 21.06.1998 08:30
Km Stand 37614
Wir sind noch müde vom Vortag, haben aber für heute auch schon wieder ein Programm und sind deshalb auch schon wieder am Zusammenpacken. Wir dachten, daß wir um 9:00 am Campingplatz vorne ein Frühstück bekommen könnten, aber leider macht der Kiosk nicht auf, obwohl die Öffnungszeit auf dem Schild 9:00 sagt. Na ja, dann gehen wir halt wie üblich ohne Frühstück auf große Fahrt.
Der erste Blick auf die Algarve. Leider ist das Wetter nicht so toll, da es
ziemlich dunstig ist. Aber dafür ist es heute angenehm kühl zum
Motoradfahren.
Die Küstenlinie sieht schon beeindruckend aus
Am Capo de Sao Vicente gehen wir erst mal ans Meer. Wir müssen unzählige Stufen runter gehen, bis wir endlich die kleine Sandbucht erreichen. Das Meer ist friedlich und die Bucht gehört uns alleine, aber außer Muschel sammeln kann man da nicht viel machen und wir ziehen uns bald wieder zurück.
Die kleine Bucht
Höhlenforscher
Das Hochlaufen ist in den Motorradklamotten ziemlich mühselig. Wieder oben angelangt nützen wir die Gunst der Stunde und fahren ein Bißchen Enduro, da weit und breit kein Mensch zu sehen ist. Dann gehts auch schon weiter zum Capo de Sao Vicente. Dort ist ein Leuchtturm und davor sind die verschiedensten Verkaufsstände.
Auf diesem Bild ist ein Angler versteckt. Ich kann mir aber nicht vorstellen,
daß man einen Fisch so weit die Klippen hochziehen kann. (Kleiner Tipp,
nur in dem rechten, unteren Bildteil suchen)
Capo de Sao Vicente, das ist der südwestlichste Punkt Europas !!!
Leuchtturm am Capo de Sao Vicente
An einem gibt es so was ähnliches wie Donuts und Kaffee, was wir uns natürlich gleich gönnen. Die Teilchen schmecken echt gut, so daß wir noch eines essen. Dann geht es weiter in Richtung Lissabon. Die Teilchen liegen uns die ganze Zeit über im Magen. Wir umgehen die großen Straßen und sind guter Stimmung, denn heute ist die Etappe mal nicht so lang.
Korkeichen zieren den Straßenrand
Wir kommen zügig voran bis Lissabon, da wir wieder die Autobahn benutzen. Schon rund 20 km vor der Stadt wird der Verkehr immer dichter und der Hunger immer größer. Dummerweise ist vor Lissabon aber nur ein Rasthof, und an dem fahren wir, mangels besseren Wissens, vorbei. So bleicht uns nur die Hoffnung, daß wir bald am Campingplatz ankommen. Ab dem Autobahnende wir die Verkehrssituation immer schlimmer und wir stehen im Mittagsstau von Lissabon, da wir über die einzige Brücke über die Bucht müssen. Da ist die Fahrerei wieder mal richtig anstrengend, da Fahrspuren hier wohl nur als Empfehlung gelten. Wir kommen aber doch ungeschoren durch die Stadt und fahren in Richtung Campingplatz Schild. Wir finden nach zweimaligem Nachfragen dann auch einen Campingplatz, das ist wohl ein anderer, als der ausgesuchte, aber egal, wenn es nur Feierabend ist.
Es ist ein älterer Stadtcampingplatz, aber die Sanitäranlagen sind i.
O. und die Plätze sind im Schatten von kleinen Pinien. Es gibt auch einen
kleinen Supermarkt, wo wir uns mit neuen Vorräten eindecken können.
Heute waren es mal nur 300 km, da ist man noch richtig fit am Abend. Genau
abgelesen ist der Kilometerstand 37959 und es ist erst 18:00 und das Zelt ist
schon aufgebaut.
Ausblick auf den Hausberg von Cascais
Zetzt gibt es erst mal ein Feierabendbier und einen intensiver Toilettenbesuch. Die Teilchen von heute morgen liegen uns beiden im Magen und wir haben Durchfall. Ich etwas mehr als Roby. Nichtsdestotrotz gehen wir heute abend noch essen. Die Hausapotheke wirds schon richten. Roby verzichtet auf das Abendessen wegen seinem Magen. Aber die allgemeine Lage ist ganz gut. Nach dem Essen legen wir uns gleich schlafen. Die Nacht wird dann nochmals spannend. Die ganze Nacht über bläst ein orkanartiger Wind. Wir müssen unser Zelt vollständig abspannen, das heißt mit acht zusätzlichen Spannschnüren und doppelten Heringen sichern. Da ist der Schlaf natürlich auch nicht so erholsam.
Motorradabenteuer 1998