Donnerstag 18.06.1998 07:50
Km Stand 36325
Das Wetter verwöhnt uns, es ist strahlender Sonnenschein und noch angenehm mild. Wir packen mal wieder unser Zeug zusammen.
Auf der Fahrt wird der Wind immer stärker und das Fahren durch die Hitze und den böigen Wind wird immer anstrengender. Unser Schlaf ist seit der Erfahrung mit den Straßenräubern auch nicht mehr der Beste, was zusätzlich Kraft kostet. Wir sind beide ziemlich geschlaucht. Und wieder gönnen wir uns ein Mittagessen. Als Vorspeise Schinken mit Melone und danach ein Spargelomelette. In der Gaststätte ist es schön kühl und ich ziehe erst mal die Stiefel aus, draußen wird man geröstet von der Sonne, vor allem in den Motorrad Klamotten. Auf der Weiterfahrt kommen wir durch ein Tal mit sehr vielen Störchen.
Auf der Fahrt von Cordoba nach Algeciras sehen wir dieses wunderschöne
Tal. Nach den roten, trockenen Böden bei Cordoba eine willkommene
Abwechslung.
Im Hintergrund können wir schon das Meer sehen
Auch die Moppeds wollen gefütert werden
Unser letzter Rastplatz, aber natürlich wieder keine Zeit
Um 21:00 steht unser Zelt, Kilometerstand 36779.Wir gehen erst mal duschen. Auf einem Schild lesen wir, daß das Wasser mittels Solaranlage aufgeheizt wird und deshalb nicht immer warmes Wasser kommt. Stimmt, das Wasser ist saukalt und die benötigte Dusche fällt entsprechend kurz aus. Der Campingplatz aus dem ADAC Führer in Algeciras gibt es leider nicht, so daß wir hierher ausweichen mußten. Wir hatten die Auswahl 60 km Autobahn zu fahren zum nächsten Campingplatz aus dem ADAC Führer oder diesem ziemlich vergammelten Platz nahe der Autobahn. Da wir beide ziemlich fertig sind, haben wir uns leider für diesen Platz entschieden.
Spezial Campingplatz nahe Gibraltar
Nach der kalten Dusche essen wir noch unsere mittags gekauften Vorräte und setzen uns dazu an die direkt neben unserem Zelt vorhandene Bar. Zum Essen gibt es Bier, danach noch Pacharan (Schlehenlikör). Unsere Stimmung hat einen neuen Tiefstand erreicht. Die Fahrerei ist extrem anstrengend, vor allem bei dem Wind und die Nächte im Zelt sind nicht so erholsam, wie wir das brauchen würden. Unsere Stimmung erreicht heute den tiefsten Punkt. Tagsüber ist es sehr anstrengend wegen der Hitze und unsere Route ist auch nicht immer so leicht zu finden, dazu noch böigen, starken Seitenwind, das ist Stunde um Stunde Dauerstreß.
In der Nacht kühlt es dann angenehm ab. Wir hatten uns für Afrika
mehrere Strecken vorbereitet und beschließen die kürzeste
Afrikarunde mit 200 km zu fahren. Wir ziehen uns ziemlich schnell zum Schlafen
zurück, aber die anderen Campingplatzgäste machen noch ein Lagerfeuer
und hören sich dazu spanische Diskomusik an. Dann, endlich hört die
Musik auf, allerdings fängt sie gleich darauf in dem Wohnwagen genau neben
uns wieder an, wo der Barkeeper schläft, besser gesagt nicht schläft
sondern, seinen Lärm macht. Wir schlafen aber dann doch ein, weil wir
völlig erschöpft sind.
Motorradabenteuer 1998