Gewohnheitsgemäß war Wecken um 7:00 angesagt. Das Wetter war wolkig bis heiter und es war recht warm. Da wir nicht mehr mit den Rädern unterwegs sein würden hatte Roby seinen Radcomputer weggepackt, weshalb ab sofort die täglichen Datenleisten entfallen.
Das Frühstück um 8:00 war wie gewohnt gut und wir kamen uns schon ganz heimisch vor, da wir zum ersten Mal auf dieser Tour an einem Ort zum zweiten Mal frühstückten. Nett für uns war auch der Umstand, dass wir wieder in exakt den selben Zimmern untergebracht waren, wie am vergangenen Dienstag.
Nach dem Frühstück trafen wir uns im Hof um unsere Räder für den Transport zu verpacken. Keule hatte schon diverse Erfahrungen mit dem Versenden von Fahrrädern und riet uns die Sättel dick einzupacken, damit das Leder nicht beim Transport durchgescheuert würden. Hierzu schnorrten, wir uns wo es ging alte Zeitungen, Plastiktüten und Schnüre. Auch lösten wir die Klemmung unserer Lenkstangen und stellten die Lenker quer, damit die Räder beim Transport weiniger Platz benötigen sollten. Schließlich fotografierten wir den Zustand der Räder, für den Fall, dass sie nicht unbeschadet am kommenden Dienstag bei Frank eintreffen sollte. Wir hatten aus Kostengründen eine Sammelabgabestelle mit dem Hermes-Versandt ausgemacht. Dies war bei Frank in Remseck in der Hauptstraße, da dort genügend Platz für alle Räder in Franks Hobbyraum vorhanden war.
Da die Zeit für die Abholung der Räder zwischen 9:00 und 14:00 vereinbart war, war Schichtdienst angesagt. Benji und makurs übernahmen die Schicht bis 12:00 und die alten Herren, sollten dann von 12:00 bis zur Abholung also 14:00 spätestens ausharren. So konnten die Jungen wie die Alten noch die Stadt Sellin in aller Ruhe besichtigen und sich um den Fahrplan des "Rasenden Rolands" kümmern, mit dem wir am folgenden Tag bis Binz fahren mussten, um dort in den IC nach Hamburg umzusteigen.
Wir schlenderten durch den historischen Teil von Sellin und mussten feststellen, das die Mehrzahl der Häuser sehr aufwendig restauriert worden waren, dass aber die Bausünden der DDR-Planwirtschaft im Moment vor sich hin gammelten, und so einen besonders harten Kontrast zu den schönen alten oder auf alten getrimmten Häusern boten. Im Stadtpark oberhalb der Standpromenade machten wir unsere erste Pause, um die wenigen Sonnenstahlen zu genießen. Danach gingen wir zur Landungsbrücke und schauten einem Team der Firma Doppelmayer zu, die den Abnahmelauf für eine Standseilbahn vom Stand hinaus zur Promenade gerade durchführte. So kam es, dass wir eine der ersten waren, die mit dieser Bahn offiziell fahren durften. Mit uns fuhr auch ein einheimischer Junge, der sein Mountainbike vom Stand hinauf zu Promenade mitnahm. Wir nutzten unsere Freizeit um auf der Landungsbrücke ein Bier zu trinken und die Gegend zu beobachten.
Plötzlich meinte Keule,: "Guckt mal, der fährt doch mit seinem Rad tatsächlich die Treppe herunter, alle Achtung!" Wirklich, der Junge von vorhin fuhr mit seinem Rad die Treppe herunter. Solange wir bei unserem Bier saßen, wiederholte sich diese Fahrt mindestens drei Mal. Daher glaubten wir nicht, dass wir nochmals die Gelegenheit haben würden den tollkühnen Fahrer zu fotografieren. Doch stellte sich heraus, dass dieser gerade daran seine Freude hatte uns sich uns wie ein Fotomodel gerne zur Schau, sprich zum Fotografieren stelle. Als er bemerkte, dass Keule mit seiner Kamera filmte, fragte er diesen: " Haben Sie's oder soll ich noch mal?"
Nachdem wir Eis gegessen und Verpflegung (Stördebecker Pils) für Sonntag besorgt hatten kamen wir um 11:50 zur Juhe zurück. Unsere Räder waren noch da und so folgte die Wachablösung um 12:00. Die Jungs spazierten nach Baabe und erkundeten dort die Gegend, während für uns die Ruhe und Aufräumphase begann.
Neben der Ruhephase auf den Zimmern (Ratz, ratz) war auch Fernsehen angesagt. Es kam ein passender Film nämlich: "Immer diese Radfahrer" oder so mit Hans-Joachim Kulenkampff und Heins Erhardt. Passend, nicht wahr?
Nach der Ruhephase war Aufräumen angesagt. Nicht wirklich aus eigenem Antrieb sonder eher aus Langeweile, den mittlerweile war es 14:00 und noch immer standen die Räder bereit zum Abtransport.
Während eines weiteren Telefonats mit dem Hermes Versandt, wurde uns mitgeteilt, dass der Fahrer mehr Aufträge als erwartet bekommen habe und dass es daher durchaus auch 16:00 werden könne, bis er am Ende seiner Tour bei uns in der Jugendherberge ankäme. Wir hatten etwas mehr Glück, denn der Fahrer kam schon um 15:15, doch konnte er die Räder nicht verladen, weil sie nicht ordnungsgemäß verhüllt waren. Dies "Ordnungsgemäßheit" konnte ausschließlich dadurch hergestellt werden, dass wir ihm einen speziellen Verpackungssack für 5,- € pro Rad abkauften. Die Transportsicherung unserer Räder war genial. Der Mercedes-Sprinter war etwa zur Hälfte mit Koffern beladen. Diese dienten nun als Fahrradständer, damit die Räder senkrecht standen und sich gegenseitig nicht berühren, wurden die Reifen einfach zwischen die Koffer hineingedrückt. Dabei verschob sich die teuer Plane und die Ketten der Räder wurden wieder frei und rieben nun an den teuren Koffern der Leute, die diese vor uns aufgegeben hatten. Naja, nicht unser Problem.
Nachdem die Räder verpackt waren machten sich Roby, Keule MARKUS und Frank bei schönstem Sonnenschein ebenfalls auf nach Baabe, wo sie geräucherten Fisch essen wollten. Nach einem Spaziergang von etwas über 2 km müssten sie feststellen, das die Fischräucherei keinen Straßenverkauf hatte und nachmittags um 16:00 war es für ein ausgiebiges Mittagessen schon zu spät. Deshalb wurde in einer Bäckerei (!) eine Bockwurst erstanden und sich auf den Rückweg gemacht. Am Bahnhof in Baabe stand ein Zug des "Rasenden Rolands", also der RSB (Rügener Schmalspur Bahn) zur Abfahrt bereit. Wir nutzten die Gelegenheit den "Rasenden Roland" aus zu probieren, da eine Tafel deutlich sagte, der Fahrkartenverkauf fände im Zug statt. Leider sind die Bilder im Zug dann etwas dunkel geworden, das lag wohl an der Tatsache, dass diese Fahrt eine "Schwarzfahrt" wurde, weil der Schaffner erst in unseren Wagen kam, nachdem wir in Sellin den Zug verlassen hatten.
Dafür sahen wir im dritten Stock der Jugendherberge nebenstehende Beflackung in einem der Fenster. Nach, wer wohnt wohl in diesem Zimmer? Richtig, Benji und markus.
Nach dem Abendessen um 18:00 war ein Fernsehabend angesagt. Gegen 23:00 machte sich unsere Gruppe auf zum "Matratzenhochdienst" nur Wanner blieb sitzen, weil er sein Bier noch nicht ausgetrunken hatte. So kam es zum dritten Eintrag, oder war es schon der vierte?: "Wanner morgen auf Rechteckaugen überprüfen!" Wann MARKUS dann zum "Matratzenhochdienst" angetreten ist entzieht sich unserer Kenntnis, da wir sofort eingeschlafen waren. Doch bedenkt man, dass MARKUS am anderen Morgen tatsächlich immer noch runde Augen hatte, muss er wohl bald nach uns ins Bett gegangen sein.
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