Dienstag 16.06.1998 08:00
Km Stand 35819
Das Wetter sieht mal wieder vielversprechend aus, die Wolken hängen sehr tief, es sieht stark nach Regen aus, aber bisher ist es trocken.
Wir bauen das Zelt das erste mal seit Beginn unserer Tour trocken ab. Aber die Regenkleidung kommt trotzdem nach oben. Auch diesen Morgen gehen auch nicht zum Baden, obwohl wir direkt am Mittelmeer sind. Auf dem Weg von Canilles nach Abla machen wir um 11:10 eine kurze Pause.
Typische Straße im Süden Spaniens
Rote Erde
Wir fahren gerade durch ein Naturschutzgebiet, das zu 85 % von der EU bezahlt wurde, wie wir auf einem Schild lesen können. Es ist ein großer Pinienwald und es ist schon wieder relativ kühl, aber die Sonne scheint. Wir fahren über einen unbekannten Paß, der mindestens 2000 m hoch ist. Wir fahren durch die Wolken, das sieht aus wie dicker Nebel. Auf der Höhe sind Temperaturen knapp unter 10 °C und es ist sehr windig.
In den Wolken
Diese Strecke bei Sonnenschein wäre es wert nochmals gefahren zu werden. Weiter unten ist es dann wieder rund 20 °C warm aber stark windig.
Allradanrieb
Und dann machen wir was völlig neues, es ist 12:55 und wir gehen Mittagessen. Der Wirt ist so freundlich gleich den Fernseher anzuschalten, allerdings so laut, daß wir uns nicht mehr richtig unterhalten können, außerdem verstehen wir sowieso kein Spanisch. Vorspeise sind Spargel, dann gab es seltsame weiche Pollo (Hähnchen) Teile in der Form von Kroketten, die wir mit Hunger runter drücken. Als Nachtisch gibt es noch einen Joghurt.
Danach geht es flott weiter. Und jetzt, als bisherigen Höhepunkt unserer Tour - von 16:00 bis 16:30 ist Kaffeepause.
Burg
Aussicht von der Burg
Puerto La Raglia (2000m)
Kurven, genau in der Mitte ist die Africa Twin
Die weisse Stadt
Agave, nach der Blüte stirbt die Pflanze ab. (nach ca. 20 - 30 Jahren)
Agave
Suchspiel, wo ist Roby und wo die Schafe ?
Nun geht es aber weiter in Richtung Sierra Nevada. Bis das Zelt abends steht wird es aber dann doch wieder 20:50. Der Weg auf der Straßenkarte ist leider nicht geöffnet. Ich frage am Straßenrand eine Einheimische, die meint der Weg ist "mucho, mucho, mucho problematiko", aber ein Stück später sehen wir das selbst. Erstens ist der Weg mit einer Schranke abgesperrt und zweitens sind schon am Anfang die Spurrillen rund 40 cm tief und somit kaum von unseren schwer beladenen Enduros zu nehmen. Die in zwei Straßenkarten eingezeichnete Straße ist einfach nicht da, oder nicht mehr. Oben, auf ca. 2000 m Höhe ist es schon wieder recht kühl. Da wir auf der geplanten Strecke nicht weiterkommen, müssen wir eben eine Umweg von ca. 70 km fahren, den wir uns aber vereinfachen, indem wir auf die Autobahn gehen. Die heutige Strecke war, bis auf den Umweg sehr schön zu fahren. Heute haben wir keinen Tropfen Wasser abbekommen, da ist ein absolutes Novum. Hier in Granada hat es noch abends um 21:00 noch 25 °C warm.
Abendstimmung in Granada
Räuberische Ameisen, siehe auch nächster Tag
Der Campingplatz sieht auch nicht schlecht aus. Der Km Stand beträgt jetzt 36202. Wir genehmigen uns heute erst mal ein richtiges Abendessen.
Zuerst gibt es eine gemischte Suppe, danach Seehecht und als Abschluß
noch eine Kaffee solo (Espresso). Dazu trinken wir ein Fläschchen Rotwein
aus der Riocha, da wir morgen einen gemütlichen Tag vor uns haben.
Motorradabenteuer 1998