Motorradabenteuer 1998


Donnerstag 11.06.1998 07:50
Km Stand 33490

In der Nacht hat es ein paar mal geregnet, jetzt ist es gerade trocken. Wir müssen noch das Zelt abbauen und fahren dann los. Nach dem Frühstück, in der gleichen Kneipe wie abends schnattern wir um 09:00 in Chatillon los.

In der Zwischenzeit sind wir unbehelligt bis 09:45 gefahren und müssen schon wieder anhalten um den Regenkombi anzuziehen. 12:45 wir haben eine Wegoptimierung über Autun gemacht, weil die Strecke etwas einfacher ist. Das Wetter ist beschissen, ab und zu sind wir kurz trocken, ab und zu ist die Sonne am Horizont zu sehen und es ist sehr windig. Mit meinem Moped ist das recht unangenehm, da es ziemlich leicht ist und sehr hoch gepackt. Es ist in der Zwischenzeit 14:00 geworden und wir machen eine wohlverdiente Mittagspause und wir haben mal wieder getankt. Es ist gerade strahlender Sonnenschein und wir haben uns im Supermarkt mit Lebensmitteln eingedeckt.

Mars MandelSupermarkt

Roby will wissen, ob ich schon mal ein Mars Mandel (unsere französische Spezialität) im Hagel gegessen habe, als ich verneine, meint er, mit einem Blick an den Himmel, dann warte mal ein Weilchen. Und schon hagelt es. Wir sind jetzt ca. 90 km vor Vichi. Den ganzen Tag über Scheißwetter, der Regen wird immer gleichmäßiger. Es hat 9° und Dauerregen.


Schneeberge

Ich habe noch ein Stück von der Straße gekauft, weil ich die grüne Versicherungskarte nicht dabei habe wollen ein paar französische Wegelagerer von mir DM 70, bzw. FFR 230. Die Gendarmen machen gerade Verkehrskontrolle, wegen der Fußball Weltmeisterschaft, da waren doch die Hooligans so aktiv. Wir halten kurz vor den Gendarmen an und schauen in die Straßenkarte. Das war für die Anlaß genug, uns herauszuziehen. Ein junger Gendarm, der zum Glück auch noch englisch spricht kontrolliert uns, fragt uns, weshalb wir angehalten haben und wir sagen ihm, daß wir in die Landkarte geschaut haben. Daneben steht ein älterer Gendarm, der sieht, daß wir wohl demnächst weiterfahren können, da zeigt er dem jungen Kollegen, wie man das macht. Bis er endlich darauf kommt, daß ich die grüne Versicherungskarte nicht dabei habe. So ca. 20 mal erzählt er uns, daß Roby die grüne Versicherungskarte dabei hat und ich nicht, als ob wir das nicht selbst wissen würden. Also, Warnung an alle, die grüne Versicherungskarte ist immer noch Vorschrift, ein Hoch der Europäischen Gemeinschaft. Ich muß mit in das Polizeigebäude und dann dauert es noch so ca. eine 3/4 Stunde, bis der Papierkrieg erledigt ist. Während der ca. einen Stunde regnet es wenigstens nicht, dafür beim Weiterfahren.

Pfadfinder

Es geht so langsam auf 20:00 Uhr zu und wir haben noch rund 70 km bis zu unserem geplanten Campingplatz, es ist sehr kalt und in einer Kurve sehen wir ein Hotel, Roby hält an, auch ich bin der festen Überzeugung, daß wir uns nach ein paar Tagen Dauerregenfahrt ein Hotelzimmer leisten können. Das Örtchen St. Martin besteht nur aus ein paar Häusern. Die Strecke bis zum Hotel wäre bei Sonnenschein herrlich zu fahren, schöne kleine Straßen, guter Belag. Um 22:50 kommen wir vom Essen zurück. In Frankreich bekommt man oft auch für einen Tag eine Teilpension, so daß das Abendessen und das Frühstück recht günstig ausfällt. Die Tagesmenü sind auch meist sehr gut. Nach einem 3 Gänge Menü geht es einem dann doch wieder besser. Auch ein warmes Bad ist nicht zu verachten. Und ein Kronenburg in der Wanne ist eine französische Spezialität.


Badewanne
Das ist übrigens das einzigste mal, daß man meinen Regenkombi (im Spiegelbild) bewundern kann. Es hatt aber bisher trotzdem ziemlich viel geregnet. Das liegt daran, daß der Fotograph und seine Kleidung selbst nie im Bild sind.

Das Zimmer ist normalerweise für 4 Personen mit 2 getrennten Räumen, einer wird zum Trockenraum deklariert und unser gesamtes Gepäck ist in den Zimmern verteilt. Unsere Regenkleidung hat sich bewährt, aber meinen Regenkombi habe ich etwas zu spät angezogen, meine Lederhose ist leicht feucht. Die Feuchtigkeit in den Schuhen ist wohl eher selbstgemacht. Da wir in einem Hotel untergekommen sind brauchen wir ja nicht zu telefonieren, außerdem ist hier das erste mal ein Handyloch, ohne Empfang. Roby gönnt sich wieder ein Speierle.


Der nächste Tag


Zurück zur Hauptseite

Motorradabenteuer 1998